Salkantay Trek nach Machu Picchu ohne Guide (7 Tage)

Du suchst nach einem abenteuerlichen Weg um nach Machu Picchu zu kommen? Dann bist du genau auf der richtigen Seite gelandet. 🙂

Der Salkantay Trek ist die Nummer 1 Alternative zum berühmten Inka Trail. Das Beste daran ist, dass man ihn nicht nur mit einer Tour machen kann (wie den Inka Trail), sondern auch auf eigene Faust. Für uns war klar, dass wir einen Trek ohne Guide machen wollten und so entschieden wir uns schnell für den Salkantay Trek. Kurz davor, hörten wir immer wieder, dass auch dieser Trek schon sehr touristenüberlaufen ist, aber das können wir nicht bezeugen. Wir trafen auf den gesamten Weg vielleicht drei Gruppen, die restliche Zeit war weit und breit niemand zu sehen. Das lag sicher daran, dass wir unseren eigenen „Zeitplan“ hatten. Wir stellten uns keinen Wecker, frühstückten in Ruhe und starteten dann unsere Tagesetappen.


Vorbereitung

Für den Trek mussten wir unsere Rucksäcke neu packen und einige Sachen im Hostel lassen. Wir waren im Dargonfly Hostel Cusco untergebracht und packten alles Unnötige in den Storage Room und die Wertsachen ließen wir in deren Office einsperren.

Was Equipment angeht, brauchten wir uns Gott sei Dank keine Gedanken mehr machen, da wir die nötige Ausrüstung schon von zu Hause mitbrachten. (siehe Packliste) Das einzige was wir noch besorgen mussten war eine Gaskartusche für unseren Gaskocher. (Wir kamen mit einer kleinen 230ml Kartusche aus, hatten aber zur Sicherheit noch eine weitere im Gepäck.) Für Machu Picchu nahmen wir uns einen Daypack mit.

Natürlich mussten wir genügend Essen für den Trek mitnehmen. Da standen wir im Supermarkt und waren planlos. Wieviel wir wohl wirklich brauchen würden? Im Nachhinein stellte sich heraus, dass wir mit unserer Daumen-mal-π-Kalkulation genau richtig lagen.

Unser Vorrat für den Trek: (2 Personen)

  • 6 Pkg. Ramen Noodles
  • 2 Pkg. Nudeln (250g)
  • 2 Pkg. Tomatensauce
  • 4 Dosen Thunfisch
  • 500g Haferflocken
  • getrocknete Cranberries
  • Rosinen
  • Nüsse
  • Crackers
  • 2 Bananen (für den ersten Tag)
  • Müsliriegel, Powerbars
  • 7 Liter Wasser (Camelbaks und Nalgeneflaschen angefüllt, Wichtig: Wasseraufbereitungstabletten mitbringen!)
  • Brot (für den ersten Tag)

Zur Beruhigung: Entlang des Weges sind immer wieder Snackstände, wo man sich wieder mit Wasser und Snacks eindecken kann.


Tag 1

Wir starteten um 6:00 Uhr früh. Von unserem Hostel in Cusco (Dragonfly Hostel) gingen wir 5 min. zur „Avenida Acropata“ und nahmen ein Colectivo nach Mollepata. (15 Soles pro Person) Von dort aus starten die Touren den Trek. Wir wollten noch weiter mit dem Taxi nach Soraypampa, weil der Weg bis dorthin eine Schotterstraße ist und wir uns das ersparen wollten. Unser Colectivo Fahrer war so nett und organisierte uns eine Fahrt mit seinem „Buddy“. So kam es, dass wir auf der Ladefläche eines LKW’s mit 15 einheimischen Leuten bis nach Soraypampa kutschiert wurden. Das ganze kostete uns 15 Soles pro Person anstatt 100 Soles mit dem Taxi. 🙂

In Soraypampa wanderten wir los und sahen bald die großen Camps, wo die Tour-Gruppen übernachten. Direkt dort muss man links abbiegen, wenn man zur Laguna Humantay (auf 4200m) gelangen will. Und das zahlt sich auf jeden Fall aus, denn die Lagune mit türkisfarbenen Wasser umrahmt von Gletscher bietet ein atemberaubendes Panorama. Oben gabs Thunfisch mit Brot zum Mittagessen und danach ließen wir uns die Sonne auf den Bauch scheinen. Zwischen durch kamen hin und wieder mal Tour-Gruppen vorbei. Aber die meiste Zeit hatten wir die wunderschöne Landschaft für uns alleine. Am Abend bauten wir unser Zelt auf und kochten unser Gourmet Dinner – Ramen Noodles. 😉 In der Nacht wird es auf der Höhe ziemlich kalt, aber unsere Schlafsäcke hielten uns schön warm. Es zahlt sich auf jeden Fall aus den wunderschönen klaren Sternenhimmel mit Milchstraße bei völlger Dunkelheit zu betrachten. Atemberaubend!

Tag 2

Wir wachten ziemlich früh auf, noch bevor es die ersten Sonnenstrahlen über den Gipfel schafften. Wir nahmen uns genügend Zeit, die Landschaft im Morgenlicht zu genießen und um noch ein paar Fotos zu schießen. Zum Frühstück gabs Haferflocken mit getrockneten Cranberries. (Ohne Zucker oder Honig schmeckts ziemlich langweilig, also unbedingt mitbringen!) Während das Zelt in der Sonne trocknete, packten wir alles zusammen. Unsere Nalgeneflaschen füllten wir mit Lagunenwasser und Aufbereitungstabletten weil wir nicht wussten, wann wir das nächste Mal Wasser besorgen könnten. Um ca. 10 Uhr machten wir uns auf den Weg zurück zu den Camps um wieder auf den Hauptweg zu gelangen. Wir fragten einen Mann mit Packeseln (er sah aus als gehörte er zum Camp) ob er Brot für uns hätte, weil das vom Vortag schon aufgefuttert war. Und siehe da … zufällig hatter er ein Sackerl Brot am Rucksack hängen und er schenkte es uns einfach so. (Es war jetzt nicht mehr das frischeste Brot, aber hey, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.) 😉 Wir marschierten flott weiter um den Salkantay Pass (mit 4600m der höchste Punkt des Treks) rechtzeitig zu erreichen. Man geht immer den Fluss entlang bis man zu einem weiterem Camp gelangt. Bis dahin war es zwar schon ganz schön anstrengend mit der dünnen Luft und unseren schweren Rucksäcken, doch die richtige Herausforderung wartete noch auf uns. Die darauf folgenden Serpentinen und das letzte Stück zum Pass brachte uns ans Limit unserer Kräfte. Wir gingen langsam und machten viele kurze Verschnaufpausen. Das Gefühl, als wir den Salkantay Pass erreichten war unglaublich! Wir hatten es geschafft! Dieses Panorama – der mächtige Gletscher zum Greifen nah – Gänsehautmoment! Ab jetzt gings bergab. Wir suchten uns ein windstilles Plätzchen und belohnten uns mit einer Kraftjause. Wir wollten es noch bis Andenes schaffen und marschierten weiter. Ziemlich erledigt schafften wir das auch bis zur Abenddämmerung. Wir fragten einfach einen Mann am Weg und der ließ uns in seinem Garten für 10 Soles campen. Mit Stirnlampen bauten wir das Zelt auf und kochten uns Nudeln mit Tomatensauce. Danach fielen erschöpft ins „Bett“.

Tag 3

Nach unserer Morgenroutine ging es weiter Richtung La Playa, das war das Ziel der Tagesetappe. Gleich nach Collpapampa kann man sich entscheiden, ob man den Weg auf einer Schotterstraße oder auf einem Pfad gehen möchte. Wir entschieden uns für den Pfad. Dafür muss man nach einem Stückchen Schotterstraße links runter um den Fluss zu überqueren. Man folgt dem Pfad immer auf der linken Seite des Flusses. Gleich nach der Brücke knickte ich meinen Knöchel böse um. Von da an gings für uns leider langsamer dahin. In La Playa schlugen wir unser Zelt in dem Garten einer netten Frau auf, die uns sogar Abendessen kochte. (Hühnchen mit Reis) Das Essen kostete uns 10 Soles/pP und zelten durften wir gratis.

Tag 4

Zum Frühstück gabs Reis mit Ei (10 Soles/pP). Die Frau hatte in ihrem Haus einen kleinen Shop, wo wir ein paar Snacks und Wasser kaufen konnten. Über Nacht war mein Knöchel ziemlich angeschwollen. Gleich zwei Häuser weiter fanden wir eine Apotheke, wo wir Sportgel und Verband kauften. Die meisten Touren wandern von La Playa weiter nach Santa Teresa. Für uns gings weiter nach Llactapata, denn wir wollten uns den Blick auf Machu Picchu nicht entgehen lassen. (Von der Llactapata Lodge hat man eine tolle Aussicht) Dieses Mal hätten wir viel früher losgehen sollen. Der steile Weg ging 700 Höhenmeter die Sonnenseite des Berges (ohne Schatten) hoch. Und es ging NUR bergauf! Die Hitze machte uns zu schaffen. Gott sei Dank kamen wir ca. nach der Hälfte eine kleine Quelle, wo wir eine Pause einlegen und uns erfrischen konnten. Kurz bevor man die Lodge erreicht kommt man bei den Inkaruinen vorbei und sieht in weiter Ferne zum ersten mal Machu Picchu. Ein schöner Moment. Bei der Lodge trafen wir zum ersten Mal auf eine andere Wandergruppe, die auch dort übernachtete. Abendessen gab es dort keines für uns und wir kochten uns Ramen Noodles während wir den schönen Sonnenuntergang mit Blick auf Machu Picchu genossen. Fürs Campen zahlten wir 8 Soles/pP. Zum ersten Mal hatten wir die Chance auf eine richtige Dusche und die nutzten wir natürlich! (Dusche mit Warmwasser – herrlich!)

Tag 5

Auch diesem Morgen ließen wir uns wieder Zeit. (Das ist das Beste daran, wenn man alleine unterwegs ist – die Touren starten die Etappen immer sehr früh) Für 10 Soles/pP bekamen wir Frühstück (Pancakes und Eier). An diesem Tag gings alle Höhenmeter, die wir uns am Vortag hinaufplagten auf der anderen Seite der Bergen wieder runter bis nach Hidro Electrica. Dort gönnten wir uns ein Mittagsmenü um 15 Soles/pP. Dann latschten wir die Zugschienen entlang bis nach Aguas Calientes. Diese Strecke zog sich ziemlich und nach 3 Stunden waren wir endlich da. Wir kauften uns Tickets für Machu Picchu, checkten im „Pirwa Hostel“ ein und genossen ein wunderbares Gourmet Dinnermenü in „Julian Restaurant“ für 30 Soles/pP – sehr empfehlenswert!

Tag 6

Endlich war er da – der Tag an dem wir endlich in Machu Picchu stehen würden! Wir sperrten unsere großen Rucksäcke in die Locker im Storage Room und packten nur einen Daypack. Es war angenehm mit so wenig Gewicht am Rücken unterwegs zu sein. Die unzähligen Stufen hinauf waren aber trotzdem anstrengend. Endlich hatten wir es geschafft! Wir durften die Magie dieses unglaublichen Ortes auf uns wirken lassen. Wir genossen die Aussicht für eine Weile bevor wir durch die Ruinen gingen und uns nach ca. 2,5 Stunden wieder auf den Weg nach unten machten. Es begann etwas zu regnen, wir gingen aber trotzdem los um rechtzeitig zurück nach Hidro Electrica zu kommen. (Man kann von Aguas Calientes auch den Zug zurück nach Cusco nehmen, aber der kostet 85 Dollars und das war uns eindeutig zu viel.) Neben den Schienen sind immer wieder kleine Restaurants und in einem davon holten wir uns ein Mittagsmenü, während wir den Regen vorbeiziehn ließen. Bei Abenddämmerung kamen wir in Hidro Electrica an und nahmen von dort ein Colectivo, das uns zu den Hot Springs in Santa Teresa brachte. (Eintritt: 10 Soles/pP, campen 10/pro Zelt) Schnell waren wir im warmen Wasser. Nach über 80km wandern – Wahnsinn, war das angenehm!

Tag 7

Von den Hot Springs fuhren wir mit dem Taxi nach Santa Teresa (3 Soles/pP). Dort setzten wir uns in ein Colectivo nach Santa Maria (10 Soles/pP). Dort holten wir uns Frühstück bevor wir mit einem weiteren Colectivo zurück nach Cusco fuhren (25 Soles/pP). Nach so vielen tollen Eindrücken und Kilometern waren wir ziemlich erledigt und froh wieder zurück im Hostel zusein.

Ich hoffe, dass dir der Artikel gefallen hat und du einen guten Überblick bekommen hast wie man den Trek auf eigene Faust meistern kann. Wir haben es so sehr genossen und können nur empfehlen in dieses Abenteuer einzutauchen! Wenn du Fragen hast kannst du uns gerne kontaktieren.

6 Comments on “Salkantay Trek nach Machu Picchu ohne Guide (7 Tage)

  1. Hi, das hört sich super an !!!
    Danke für Euren Erfahrungsbericht. Das haben wir in vier Wochen genau so vor …
    Kurze Frage, muss man die Campingplätze verbuchen ? Also sich festlegen, wann man bei welchem sein wird ?
    Danke im Voraus und viele Grüße aus Patagonien,
    Olaf

    • Hallo Olaf,

      Freut mich, wenn euch der Bericht weiterhilft.
      Wir waren eigentlich nur zwei mal bei Campingplätzen (Llactapata Lodge und Hotsprings Santa Teresa) die waren aber immer fast leer. Ansonsten, haben wir einfach wild gecampt oder die Einwohner gefragt, ob wir in deren Garten campen dürfen. Vorgebucht haben wir nichts. Von den großen Camps, wo die geführten Gruppen campen haben wir uns fern gehalten.
      Wir wünschen euch auf jeden Fall viel Spaß beim Trekken, könnt euch schon drauf freuen. 🙂 Vielleicht schreibst du uns danach wie es euch gefallen hat, wir sind gespannt. 🙂

      LG Anna & Doug

  2. HI 🙂

    ich möchte in einem Monat zum Machu Piccu aufbrechen und auch individuell die Tour machen.
    Ich habe leider wegen dem Gewicht ein bisschen Bedenken (Zelt usw.)
    Sind auf der Tour auch andere Übernachtungsmöglichkeiten vorhanden, also in Lodges oder bei einheimischen? Und kann man die Essensvorräte auf dem Weg auffüllen oder so wie Ihr direkt alles am Anfang kaufen?

    Wäre für eure Hilfe sehr Dankbar

    • Hallo!
      Wir waren zu zweit unterwegs, da konnten wir uns das Gewicht des Campingequipment aufteilen.
      Es ist jetzt schon ein paar Jahre her, daher kann es gut sein, dass sich Dinge verändert haben. (Unterkünfte, Shops)
      Ich kann mich jedoch an keine Unterkünfte erinnern, wo man ohne Zelt übernachten kann. Wir hielten dafür aber auch nicht Ausschau. Eventuell, dass einem die Einheimischen beherbergen, darauf würde ich mich aber nicht verlassen. Ich denke, dass du nicht drumherum kommen wirst, ein Zelt einzupacken. 😉
      Essen haben wir genug eingepackt für alle Tage. Ramen Noodles sind leicht und gibts in allen Variationen. Frühstück war Porridge. (gibts auch schon fertig mit versch. Geschmäckern) Wasser füllten wir bei dem Gletschersee und bei Quellen auf. (dafür Aufbereitungstabletten nicht vergessen!)
      Ab und zu kommt man bei kleinen Shops vorbei. Die haben ein paar Snacks. Einmal kochte eine Frau für uns, die uns in ihrem Garten campen ließ. Ach ja und in Hidro Electrica und Aguas Calientes waren einige Restaurants.
      Hier kannst du nochmal genau nachlesen:
      http://www.stonytrails.com/?page_id=849&lang=de

      Wie gesagt… Es könnte sich in den letzten Jahren vieles verändert haben. Vielleicht gibt es mittlerweile mehr Shops und Unterkünfte. Sicherlich bekommst du direkt in Cusco mehr Infos dazu. Sorry, dass ich nicht mehr weiterhelfen kann.

      Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und viel Freude bei deinem Abenteuer!

      LG 🙂
      Anna

  3. Hallo & liebe Grüße. Klasse Bericht – leider lese ich ihn 9 Mon. zu spät . Wir waren im Juli/August 2019 für 4 Wochen selbst-organisiert in Peru unterwegs und haben u.A. den Salkantay Trek gemacht, hatten jedoch aufgrund unserer Wish List nur 5 Tage Zeit – war sehr knapp und deshalb hochanstrengend. Gestartet sind wir ebenfalls ab Cusco (Hotel Amaru Colonial ), den Trek starteten wir auch in Soraypampa. Das letzte Drittel zum Salkantay Pass ist Hammer-anstrengend mit “großem” Gepäck, aber der Blick auf den heiligen Berg und der anschließende fordernde Abstieg (sehr verblockt) sind sensationell – dafür macht man solche Touren! Gecampt haben wir immer frei, Wasser gibt’s genug (SteriPen ist klasse) & mitgebrachtes Adventure Food/Energieriegel für 5 Tage ermöglichen eine gehaltvolle Ernährung. Wir waren gezwungenermaßen in der Hochsaison unterwegs; Machu Picchu ist ein Traum, aber eben auch recht voll und der Zugang (verständlichetweise) stark reguliert ( bitte schaut vorher auf die Website bzw. fragt bei Agenturen nach!). Wir waren von 07:00 bis 11:00 registriert, dass war noch OK. Alles in Allem: “Peru es mas fuerte”. Das gilt für alle Treks, die wir in der Zeit gemacht haben.
    Allen eine gute Reise und euch Danke für tolle Betichte.

    • Danke für den Bericht eurer Erfahrungen am Salkantay Trek und die Tips.
      Klingt auch nach einem super, erfolgreichen Abenteuer. 🙂

      Lg Anna

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